Reise nach Nepal - Brigitte unplugged

Als ich im November 2013 in Nepal den Rückflug antrat, wusste ich: Nepal, ich komme wieder! Das Land, die Berge, die Menschen, die Kultur waren für mich Mystik und Zauber. Nach Ashs Tod verlor Nepal für mich an diesem Zauber – ich wusste, es wird schwer für mich zurückzukommen...

13. Oktober 2014 – Landung Kathmandu Flughafen, der Buddha bei der Ankunft, der Geruch von Räucherstäbchen, die vielen Fragen des nepalesischen Beamten, die gestikulierenden Nepalesen im Ankunftsbereich – ein mulmiges Gefühl überkommt mich – dann höre ich Shiva, Menukas Bruder, meinen Namen rufen, er strahlt mich an und ich weiss in diesem Moment, dass es schön ist, wieder in Nepal zu sein.

Ich habe strenge, aber schöne Tage hinter mir – Menuka, die inzwischen etwas Englisch gelernt hat, spricht viel über Ash, über den Tod, seine bevorstehende buddhistische Beerdigung, die Angst, mit den Kindern alleine zu sein. Sie scheint zerbrechlich, spricht wenig.

Ein Bekannter empfiehlt Schule A, der Schwager Schule B – Menuka möchte die Little Angels School – schweigt aber. Mein Zeitplan ist schwer einzuhalten, Verspätung hier, Tee dort, dann noch einen Verwandten holen, auf einen Freund warten, Lunchtime, lange Diskussionen in nepalesischer Sprache... jeder möchte etwas zum Thema Schule einwenden und ich denke kurz, dass es aussichtslos ist. Dann, als wir in der Little Angels School stehen, strahlt Menuka und ich weiss, diese Schule ist es! Wir haben unser Ziel erreicht!

Ein zweites Mal sehe ich ihr Strahlen, als sie das Plakat auspackt. So viele Menschen helfen ihr? Sie ist sprachlos – wiederholt immer wieder unter Tränen „thank you". Ihr Wille zu kämpfen und stark zu sein für sich und die Kinder hat mich zutiefst berührt und beeindruckt. Sie sagt, sie kann stark sein dank den vielen Spendern. Und ich sage an dieser Stelle:

Vielen herzlichen Dank allen Spendern für diesen wahnsinnigen Effort! Ihr seid super!!!

Am Ende dieser intensiven Tage, als wir zu viert zusammengepfercht unter hupen im Taxi zum Flughafen fahren und ich während der Fahrt die vielen Menschen auf der Strasse beobachte, dem Lärm zuhöre und mir Menuka am Flughafen zum Abschied einen seidenen Schal um den Hals legt, weiss ich – Nepal, ich komme wieder!